Ausbau von Wein
Als Ausbau des Weines bezeichnet man die Arbeiten im Weinkeller zwischen der Gärung und der Abfüllung des „fertigen“ Weines. In dieser Zeit wird der Wein in verschiedenen Gefäßen gelagert und gleichzeitig gereift. Dies ist für den späteren Wein ausschlaggebend und man unterscheidet meist Stahltank, Holzfässer in verschiedenen Größen und Barrique. Auch andere Gefäße wie zum Beispiel Marmor- „Fässer“, Tonamphoren oder Beton- „Fässer“ werden gerne für spezielle Weine verwendet. Je nach Rebsorte, Potenzial und Jahrgang kann sich die Dauer und das vom Kellermeister gewählte Gefäß unterscheiden.
Mit dem Ausbau des Weines kann der Winzer und oder Kellermeister seinen eigenen Stil in den Wein bringen!
Grundsätzlich gilt:
Leichte klassische und frische Weine werden im Stahltank gereift. Die „Mittlere“-Ausbaustufe bilden Große Holzfässer und umso kräftiger, körperreicher die Weine werden, werden die Holzfässer auch kleiner bis zum Barrique
Ausbau im Stahltank
Weine aus dem Stahltank bringen die Fruchtaromen der Traube in den Vordergrund, da der Edelstahltank keine Aromen und keinen Sauerstoff auf den Wein abgibt. Man spricht daher vom reduktiven Ausbau.
Darum spricht man oft von klassischen, frischen und fruchtigen Weinen, die im Stahltank ausgebaut wurden.
Zum Beispiel frisch, fruchtige Weine die man im Sommer bei hohen Außentemperaturen gut gekühlt auf dem Balkon oder an der Poolbar genießt kommen eigentlich immer mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Edelstahltank.
Ausbau im Holzfass
Bevor es den Edelstahltank gab, wurden alle Weine im Holzfass ausgebaut und gelagert. Im Holzfass entstehen anders als beim Stahltank bestimmte Aromen, die auch durch das Holz auf den Wein übergehen. Zusätzlich kommt noch hinzu, dass der Wein auch Luft durch das Holz erhält. Durch eine Lagerung im Holzfass erhält man vollere körperreichere Weine.
Die Sorte Holz die am meisten für den Fass bau verwendet wird, ist Eiche. Unter rund 300 verschiedene Eichenarten eignen sich 3 Arten für den Fass bau. Steineiche, Sommereiche, die beide in Europa kultiviert werden und die Weißeiche aus Nordamerika. Die Eiche eignet sich für die Weinfässer, da das Holz härter und dichter ist als bei den meisten anderen Holzarten. Auch das süße, würzige Tannin der Eiche unterstützen hervorragend die Weine.
Bei Holzfässern unterscheidet man auch noch nach der Größe und dem alter des Fasses. So erhält man bei neuen Holzfässern sehr ausgeprägte Holzaromen in den Wein. Bei gebrauchten Holzfässern hingegen wird der Wein nur sehr wenige Holzaromen erhalten. Durch den Einsatz des Holzfasses entscheidet der Winzer und oder Kellermeister wie der Wein am Ende der Reifung schmecken wird.
Ausbau im großen Holzfass
Bei der Angabe Großes Holzfass, kann man nicht auf KEINE Größe des Fasses schließen. Grundsätzlich gilt meist, dass das Fass ca. 500 bis 5000 l und größer haben kann, wo der Wein gelagert und gereift wurde.
Weine aus einem großen Holzfass sind meist sehr ausgewogene Weine, die noch fruchtbetonte Aromen mit geringer frische aufweisen. Diese Weine haben kaum Holznoten im Wein. Der klare Vorteil von großen Holzfässern gegenüber dem Edelstahltank ist, dass der Wein auch Sauerstoff durch das Holz erhält und somit reifere Nuancen im Geschmack erhält.
Ausbau im kleinen Holzfass | Barrique
Unter dem Begriff kleines Holzfass fallen alle Holzfässer die kleiner als 350 l sind. Das bekannteste kleine Holzfass ist das Barriquefass oder Barrique. Das Barrique ist immer aus Eichenholz und hat ein Volumen von 225l aus dem sich immer 300 0,75l Flaschen Wein ergeben.
Die kräftigsten und körperreichsten Weine wurden meist im Barrique ausgebaut und gereift. Anders wie beim Großen Holzfass werden durch das Barrique in der Regel würzigere Noten und mehr Tannine auf den Wein übergeben.
Alternativen zu Stahl und Barrique
Ob Römeramphoren aus Ton oder Betoneier es gibt sehr viele alternativen zu den herkömmlichen Fässern. Grundsätzlich gilt bei allen Alternativen – Wein, der unterschiedlich ausgebaut und gelagert wird, schmeckt unterschiedlich. Da andere Einflüsse auf den Wein einwirken. Grundsätzlich gilt alles ist erlaubt was schmeckt und wir bleiben neugierig und verkosten.